Apportieren mit dem Dummy

Auszug aus „FCI-Reglement für Arbeitsprüfungen im Felde (Field Trials) für Hunde der Retrieverrassen“. Dieser Auszug sagt eigentlich alles aus, was beim Training erreicht werden soll:

„Der ideale Retriever ist aufmerksam, steady und ruhig, ohne die Aufmerksamkeit seines Führers zu verlangen. Er soll das Wild gut markieren und sich die Fallstelle über eine längere Zeit merken. Wenn er für einen Apport losgeschickt wird, sollte er bei der Suche ausdauernd sein, Initiative zeigen, eine gute Nase haben und die Fähigkeit, Wild aufzuspüren. Er sollte in jedem Gelände arbeiten und Wasser unverzüglich ohne Ermunterung annehmen. Er arbeitet, um seinem Hundeführer zu gefallen (will to please) und ist in gutem Kontakt zu ihm, aber ohne abhängig von ihm zu sein. Wenn er das Wild gefunden hat, soll er es schnell und korrekt mit weichem Maul zurückbringen und es auch korrekt abgeben.“

Die 3 Grundformen des Apportierens:

• Das Markieren

• Die Suche

• Das Einweisen

Das Apportieren mit dem Dummy ermöglicht es uns, dem Hund eine artgerechte Beschäftigung zu geben, zu der er ursprünglich gezüchtet wurde: nämlich als Apportierhund bei der Jagd. Das Dummy simuliert das Stück Wild. Die Apportierarbeit geht auf den Ursprung als Jagdhund zurück, daher ist es unerlässlich, ein wenig über die Einsatzweise des Retrievers als Jagdhund zu wissen.

Da der Retriever auch gemeinsam mit anderen Artgenossen gemeinsam arbeiten soll, ist es unabdingbar, dass er mit diesen sehr verträglich ist, selbstverständlich wird auch keinerlei aggressives oder misstrauisches Verhalten gegenüber Menschen geduldet.

Das Markieren
Beim Markieren sitzt der Hund ruhig neben seinem Führer und sieht nach dem Schuss ein oder mehrere Dummies fallen und merkt sich die Fallstelle. Auf das Kommando „Apport“ läuft er auf direktem Wege zum Fallbereich und beginnt erst dort zu suchen. Wir üben Land- und Wassermarkierungen.

Verschiedene Dinge erschweren das Markiertraining:
– Gelände (z.B. kurz geschnittener Rasen gilt als einfache Geländeform, hügeliges Gelände mit hohem Bewuchs vielleicht noch mit Wegen und Zäunen unterbrochen ist sehr schwer.
– Wind
– Entfernung
– Einwirkung des Helfers
– Einwirkung des Führers

Beim Üben kommt es darauf an, verschiedene Fähigkeiten des Hundes zu trainieren. Eine davon ist die Entfernung richtig einzuschätzen, eine andere ist das Gedächtnistraining, sich eine oder mehrere Fallstellen über einige Zeit hinweg zu merken.

Die Suche
Bei der Verlorenensuche konnte der Hund den Fall des bzw. der Stücke nicht sehen, auch der Hundeführer weiß nicht genau, wo die Stücke zu suchen sind. Der Hund geht mit dem Kommando „Such Verloren Apport“ in das Gelände, um hier eine selbständige Suche durchzuführen. Der Hund soll lernen ein Gelände unter Zuhilfenahme von Nase und Augen sowie des Windes systematisch abzusuchen. Findet er ein Dummy, so soll er sofort ohne Umwege zu seinem Führer zurückkehren und dies korrekt abgeben. Danach geht es zur weiteren Suche wieder in das Gelände.

Bei einer Schleppe geht man vom dem Fall aus, dass ein Stück Wild angeschossen wurde und sich verletzt weiterbewegt. Der Hund soll nur diese Spur aufnehmen und selbständig ausarbeiten.

Das Einweisen
Beim Einweisen kennt der Hundeführer die Fallstelle von einem oder mehreren Stücken, der Hund jedoch hat den Fall nicht wahrgenommen. Der Hundeführer dirigiert den Hund mittels sichtbarer und hörbarer Zeichen in dieses Gebiet. Erst dort beginnt der Hund mit einer selbständigen Suche.

Bei dieser Arbeit muss der Hund engegen seiner natürlichen Vorgehensweise arbeiten und somit großes Vertrauen in seinen Hundeführer haben.

Im Prinzip muss der Hund fünf verschiedene Richtungskommandos erlernen:
1. Voranschicken direkt vom Fuß
2. Über den Kopf voranschicken. Der Hund befindet sich schon in beliebiger Entfernung und soll weiter geradeausgehen.
3. Rechts schicken
4. Links schicken
5. Zurückkommen
sowie folgende Kommandos:
6. Sitz oder Halt auf Entfernung
7. Suchen